Parchimer Umland: Windgebiete vollständig streichen

04.07.2016

Gemeinden des Parchimer Umlands äußern sich zu künftigen Windenergieflächen. Obere Warnow will keine Anlagen im Gemeindegebiet

 

Ländliche Idylle an der Warnow-Quelle in Grebbin.

 

Foto: Wolfried Pätzold

 

Die Gemeinde Obere Warnow spricht sich gegen die Festlegung neuer Eignungsgebiete für Windenergieanlagen um die Gemeinde aus und fordert die vollständige Streichung dieser Gebiete.

 

 

Die Stellungnahmen der von künftigen Windenergie-Eignungsgebieten betroffenen Gemeinden liegen jetzt beim Regionalen Planungsverband Westmecklenburg vor (wir berichteten).

 

Die Gemeinde Obere Warnow sei bereit, ihren Beitrag zur Energiewende zu leisten, heißt es in der Stellungnahme. Deshalb habe man nichts gegen das Eignungsgebiet Granzin. Gleichzeitig fordern die Gemeindevertreter die vollständige Streichung aller Potentialflächen in ihrem Gemeindegebiet.

 

Die Streichung des Gebietes zwischen Herzberg, Woeten und Wozinkel ist bereits im Rahmen der informellen Bürgerbeteiligung gefordert worden. Diese Forderung wurde nicht berücksichtigt. Im ersten Entwurf der Fortschreibung ist diese Fläche sogar um mehr als das Doppelte vergrößert worden. Wörtlich heißt es: „Von einer Berücksichtigung der Stellungnahme aus dem Jahr 2015 und der gemeindlichen Interessen kann in diesem Fall nicht die Rede sein. Die Gemeinde hat sich mit jeder einzelnen Potentialfläche beschäftigt und begründet warum diese zu streichen ist.“ Ein Beispiel: Der vom Regionalen Planungsverband festgelegte Mindestabstand zwischen neu geplanten Eignungsgebieten von 2,5 Kilometern ist hier nicht eingehalten. Der Abstand zwi-schen dem Eignungsgebiet Nr. 14/16 und der Potenzialfläche zwischen Herzberg, Woeten und Wozinkel beträgt lediglich rund 300 Meter und erfüllt deshalb dieses Kriterium des Regionalen Planungsverbandes nicht.

 

Des Weiteren hat sich die Gemeinde intensiv mit den vorhandenen Eignungsgebieten beschäftigt, die im neuen Entwurf nicht dargestellt worden sind. Die Stadt Parchim und die Gemeinde Obere Warnow haben jeweils in ihrem Flächennutzungsplan den Windpark Grebbin als Sondergebiet für die Windenergienutzung dargestellt. Damit behält das Gebiet auch nach dem Entwurf der ersten Teilfortschreibung eine über den Bestandsschutz hinausgehende Rechtswirkung, die jederzeit ein weiteres Repowering zulässt.

 

 

 

Die Gemeinde Obere Warnow regt an, dass der Regionale Planungsverband sich mit der Häufung von Potentialsuchräumen und den künftigen Belastungen von Gemeinden und Siedlungsbereichen in seinen planerischen Überlegungen auseinandersetzt. Die Häufung von Windparks in wenigen Gebieten sollte mit den Mitteln der Regionalplanung verhindert werden. Deshalb fordert die Gemeinde Obere Warnow eine gleichmäßigere Verteilung der Belastungen in der gesamten Planungsregion und keine weitere Konzentration in diesem ohnehin bereits stark belasteten Bereich. In anderen Planungsverbänden ist dies bereits erkannt worden und es laufen intensive Diskussionen über die Vermeidung der Häufung von Eignungsgebieten in bestimmten Regionen.

 

Quelle: SVZ