Mit Tieren würdevoll umgehen

16.05.2016
Mit Tieren würdevoll umgehen
Erster Tiergottesdienst in Grebbiner Kirche gefeiert / Pferde, Hunde und ein Kalb von Pastorin Anke Güldner gesegnet
 

Grebbin Ins sonntägliche Glockengeläut mischten sich in Grebbin diesmal auch das Bellen von Hunden und das Wiehern von Pferden. Anke Güldner, Pastorin der ev.-luth. Kirchgemeinde Klinken, die auch für die Kirche in Grebbin verantwortlich ist, hatte erstmals zu einem Tiergottesdienst eingeladen. Die junge Pastorin hatte ein offenes Ohr für den Wunsch des Grebbiner Kulturvereins, der damit ein besonderes Zeichen zu Pfingsten setzen wollte. „Wenn ich täglich in den Dörfern der Kirchengemeinde unterwegs bin, sehe ich auch viele Tiere. Ich sehe kleine Lämmer bei ihren Müttern, Hunde, die im Vorgarten rumsauseln und auf Besuch warten. Was ich aber auch sehe, sind riesige, uralte Stallanlagen für Milchkühe. Ich sehe auch Ställe für Geflügel, Lastwagen mit Tiertransporten und höre das angstvolles Quieken der Schweine. Steht es uns Menschen zu, so würdelos mit unseren Mitgeschöpfen umzugehen? Mensch, Pflanzen und Tiere wurden gleichermaßen von Gott geschaffen. Es ist in unserer Verantwortung die einst so wunderbare Schöpfung Gottes zu bewahren“, sagt die Pastorin. Um dafür ein Zeichen zu setzen, hat sie sich entschlossen, zum Pfingstfest in Grebbin erstmals einen Tiergottesdienst mit Tiersegnung zu feiern.

Kati Greding ist mit ihrem neun Jahre alten Deutsch-Drahthaar gekommen. Auch Nachbarin Katja Köhler, die mit dem Vierbeiner oft spazieren geht, wollte sich das Ereignis nicht entgehen lassen. Astrid Fink und Dirk Fiebich haben sich mit den Pferden Fred und Madam aus Bahlenrade auf den Weg nach Grebbin gemacht. „Wenn man seine Tiere liebt, gehören sie zur Familie. Da ist es eine schöne Geste der neuen Pastorin, ihnen auch den Segen zu geben“, freut sich Astrid Fink. Maik Kindler, Vereinsvorsitzender und Betreiber eines Kälberhortes, hat zusammen mit Tochter Emelie-Elisabeth (4) das erst drei Wochen alte Kälbchen „Viktor“ zur Segnung mitgebracht. „Viktor konnte im letzten Augenblick gerettet werden und soll es nun bei uns gut haben. Dafür kann es den Segen der Kirche gut gebrauchen“, meint er. Zehn Kälber, die sonst kaum eine Chance hätten, werden derzeit im Grebbiner Kälberhort aufgepäppelt.

Zum Abschluss der Segnung waren Menschen und Tiere zu einem großen Kreis vereint. Wolfried Pätzold


Quelle: SVZ