Renaturierung der Warnow

26.02.2016

Warnow plätschert bald wieder

Offene Gräben statt unterirdische Rohre /Fluss wird in Grebbin teilweise ans Tageslicht geholt / Dieses Jahr sollen Arbeiten beginnen

Grebbin Die Warnow plätschert bald wieder durch Grebbin. Sie wird im Dorf ihrer Quelle, wo sie in Rohrleitungen tief unter der Erde verschwunden ist, teilweise wieder an das Tageslicht geholt. Darauf zielt ein Projekt des Wasser- und Bodenverband Mittlere Elde. In diesem und im kommenden Jahr soll es verwirklicht werden. Das erfuhr SVZ von Verbandsgeschäftsführer Uwe Zöllner. Mit 355 000 Euro sind die Gesamtkosten geplant.

Die Vorbereitungen laufen seit Jahren. Inzwischen sind sie weit voran geschritten. Die Finanzierung steht. Der Verband hat die Bewilligung für Fördermittel erhalten. Der Eigenanteil der Kommune kommt vom Betreiber von Windrädern, als Ausgleichsmaßnahme für das Repowering, sprich den Ersatz von alten durch neue leistungsstärkere Windräder. „Die Vertragsverhandlungen mit dem Investor über den Eigenanteil stehen kurz vor dem Abschluss“, so Zöllner gegenüber SVZ. Die Grundstückseigentümer, die von dem Projekt betroffen sind, haben ihr Einverständnis erklärt. Die Plangenehmigung der Unteren Wasserbehörde soll in diesen Tagen vorliegen. Damit steht fest, welche Vorgaben anderer so genannter Träger öffentlicher Belange noch berücksichtigt werden müssen. Die Ausführungsplanung kann beginnen. Im zweiten Halbjahr 2016 sollen die Bauarbeiten beginnen, so Zöllner.

Ältere Einwohner von Grebin erinnern sich noch daran, als die Warnow als offener Graben durch den Ort plätscherte. Einige Holzbrücken führten über den Fluss. Im Zuge der Melioration wurde das Gewässer in 1970er-Jahren verrohrt. Wer in den Jahren danach auf der Suche nach der Warnow und ihrer Quelle in Grebbin war, wurde enttäuscht. Mitten im Dorf gab es nur einen Tümpel. Gleich dahinter verschwand die Warnow in einem Rohrsystem unter der Erde.

Die Grebbiner haben vor vielen Jahren das Sumpfloch ausgebaggert. Es füllte sich wieder mit Wasser. Genau unter dem Teich liegt die Quelle. Da diese unsichtbar ist, kann man sich aber auch an einer oberirdischen erfreuen, die sich findige Grebbiner ausgedacht haben. Es sprudelt zwischen den nachgebauten Fundamenten einer alten Schmiede. Denn eine Sage besagt, die Warnow entspringe unter einem solchen Gebäude, das vor einigen Jahrzehnten abgerissen worden war.

Unter der Maßgabe von Hochwasserschutz und Renaturierung wird jetzt der Flusslauf selbst in größeren Teilen des Quellortes der Warnow, beginnend am Teich, an die Oberfläche geholt. Nicht überall ist es allerdings möglich. Die Rohre liegen derzeit etwa 80 Zentimeter bis zwei Meter tief, je nach Geländeverlauf.

Ein Teil der alten Verrohrung muss liegen bleiben, weil sie zu tief im Boden ist und hier auch die Straßenentwässerung angeschlossen ist. Auf einem Flurstück befindet sich das tief liegende Rohr zudem zwischen einer Eiche und einem Wohnhaus liegt. Hier wird die Leitung saniert. Michael Beitien

Quelle: SVZ